Aus den Abteilungen

Thomas Baumgartner

Thomas Baumgartner

Direktor

 

Leitbild und Werte der Appenzeller Bahnen

Die Appenzeller Bahnen vernetzen Regionen zwischen Bodensee, Thur und Alpstein. Sie ermöglichen damit ganzjährig die Mobilität in ihrem Marktgebiet. 6.15 Millionen Menschen (2022) bieten sie ein sicheres, pünktliches und komfortables Fahrerlebnis an. 240 Mitarbeitende sorgen täglich für einen zuverlässigen, sicheren und wirtschaftlichen öffentlichen Verkehr.

Geschäftsleitung, Kader und Mitarbeitende haben sich im Jahr 2022 mit ihren Grundprinzipien und ihrem Selbstverständnis auseinandergesetzt. Das im Berichtsjahr erstellte Leitbild definiert, wie sich die Mitarbeitenden gegenüber Kundinnen und Kunden, gegenüber der Umwelt und gegenüber ihren Kolleginnen und Kollegen verhalten. Die definierten Werte werden regelmässig in Erinnerung gerufen und im Arbeitsalltag verinnerlicht. Partizipation ist dabei wichtig. In Workshops haben sich die Mitarbeitenden im Herbst 2022 zu den Werten ausgetauscht, Ideen eingebracht und diskutiert. Die Geschäftsleitung trug die Ergebnisse im Anschluss zusammen, konsolidierte sie und sorgte für die Berücksichtigung in den Jahreszielen 2023. Die Appenzeller Bahnen orientieren sich an den vier Werten Professionell und leistungsstark, Sicherheitsorientiert, Persönlich und Nachhaltig.

Jeder der vier ausformulierten Werte gibt den Mitarbeitenden und der Unternehmung Orientierung und wirkt handlungsleitend.
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Das Leitbild-Video zeigt, wie Mitarbeitende die Werte wahrnehmen und was diese für sie bedeuten.
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KVP – Kontinuierlicher Verbesserungsprozess

Der Kontinuierliche Verbesserungsprozess (KVP) ist ein zentrales Instrument, welches im Rahmen des neuen Leitbilds im Jahr 2023 umgesetzt wird. Die Appenzeller Bahnen stellen den Mitarbeitenden damit ein Gefäss für Ideen, Verbesserungsvorschläge oder Beanstandungen zur Verfügung. Nach der zentralen Meldungserfassung im Intranet prüft die neu gegründete Arbeitsgruppe «Ideen & Innovationen» die Beiträge hinsichtlich Zuständigkeit, Lösungsfindung und Umsetzungsmöglichkeit. Sie leitet die weiteren Schritte ein. Vom kleinsten Hinweis bis zur ultimativen Innovationsidee sind alle Gedanken erwünscht. Die Appenzeller Bahnen sind überzeugt, mit dieser Chance Verbesserungen umzusetzen, die Mitarbeiterzufriedenheit zu steigern, die Mitarbeitenden stärker an das Unternehmen zu binden und den Wert «Professionell und leistungsstark» zu festigen.

 

Strategieumsetzung

Die Umsetzung der Strategie erfolgt entlang von fünf strategischen Zielen. Diesen unterlegt sind strategische Vorhaben. Der Verwaltungsrat diskutierte an seiner Klausur in Juni den aktuellen Stand der Strategieumsetzung. Er legte in der Folge die Schwerpunkte für das Jahr 2023 fest.

Die AB gaben Bund, Kantonen und Gemeinden in individuellen Jahresgesprächen einen Rückblick zum Geschäftsjahr 2021, zu den aktuellen Projekten und warfen einen Blick in die künftige Entwicklung der AB. Mit den Haupteignern Bund, Kantone und Stadt St. Gallen wird künftig ein jährliches gemeinsames Eignergespräch geführt. Die Gemeinden werden weiterhin über das Kontaktgremium zu einem Austausch mit den AB eingeladen.

 

Organisationsentwicklung

Die Mitarbeitenden spielen für den Erfolg der AB eine Schlüsselrolle. Der Verwaltungsrat beschloss daher die Stärkung des Personalwesens. Der bislang in der Abteilung Finanzen/Services angesiedelte Fachbereich Personal wird als eigene Abteilung aufgewertet. Der Verwaltungsrat wählte Silvia Bargähr als Mitglied der Geschäftsleitung. Die Geschäftsleitung besteht somit seit 1. Oktober 2022 aus sieben Mitgliedern. Mit der Personalstrategie werden wichtige Themen wie die Personalorganisation, das Personalmarketing, das Employer Branding (Arbeitgebermarke), das betriebliche Gesundheitsmanagement und die Personalentwicklung aufbereitet und geführt.

Zur Stärkung der absehbaren Entwicklungen im Bereich der Immobilien haben die AB die Funktion Leitung Immobilien geschaffen. Andreas Ammann leitet diesen Bereich seit 1. März 2022. Der Verwaltungsrat beschloss die Gründung einer Tochtergesellschaft, in welche die nicht betriebsnotwendigen Liegenschaften und Grundstücke übertragen werden sollen. Dem Entscheid gingen umfangreiche Bewertungen voraus.

 

Führung

Die Geschäftsleitung und das Kader setzten sich auf verschiedenen Ebenen und Interaktionen mit Führungsthemen auseinander. So haben die Kader die Führungsgrundsätze überarbeitet und sich der Frage gewidmet, wie die Führungskultur und die Führungsgrundsätze im Alltag gelebt werden können. Vertiefte Einblicke der Kadermitarbeitenden in die Arbeit verschiedener Teams fördern das gegenseitige Verständnis und tragen zur abteilungsübergreifenden Zusammenarbeit bei. An mit der Südostbahn gemeinsam durchgeführten Führungsschulungen lernten Führungskräfte die wichtigsten Werkzeuge für ihre Führungsarbeit kennen und anwenden.

 

Sicherheit und Gesundheitsschutz

Schwerpunkte waren Präventionsmöglichkeiten bei Betriebsunfällen, der Umgang mit Gefahrenstoffen und die Anerkennung der Verbindlichkeit der Prozess-Dokumentations-Matrix. Am Sicherheitshalbtag gewannen alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter neue Erkenntnisse und wertvolle Auffrischungen zu den Themen Sicherheit und Gesundheitsschutz. Die Führungskräfte setzten sich mit den zehn Elementen für sichere und gesunde Arbeitsplätze auseinander. Ein von allen Kadern durchgeführter Selbsttest gab wertvolle Hinweise. Die Auseinandersetzung mit dem eigenen Ressourcenmanagement schärfte im Kader das Bewusstsein, dass die persönlichen Ressourcen begrenzt sind und darum Achtsamkeit wichtig ist.

 

Sozialpartner

Der Personalverband transfair ist seit 1. Januar 2022 zusätzlicher Sozialpartner der AB. Die AB und die Sozialpartner transfair und SEV überarbeiten den Firmenarbeitsvertrag. Ziele sind die Erhöhung der Flexibilität bei den Anstellungsbedingungen, allgemeine Bereinigungen und die Umsetzung eines zeitgemässen Lohnsystems. Die Massnahmen haben im Wesentlichen kostenneutral zu erfolgen.

Thomas Baumgartner

Marielle Müller

Leiterin Unternehmensentwicklung

 

Sicherheitsaudit

Im August führte das Bundesamt für Verkehr (BAV) bei den AB ein Sicherheitsaudit durch. Es entdeckte keine sicherheitsrelevanten Mängel oder Lücken, die eine Auflage nach sich gezogen hätten. Das Audit hat eine gute Handhabung und Umsetzung in der Praxis aufgezeigt. Das BAV stellte eine sehr hohe Kompetenz und Identifikation der Mitarbeitenden fest. Vom BAV gemachte Hinweise und Ansatzpunkte für Verbesserungspotential gehen die AB aktiv an. Die AB sind daran, das Managementsystem weiterzuentwickeln. Für 2023 wird die ISO-Zertifizierung angestrebt. Aktuell wird die Prozesslandkarte überarbeitet.

 

Arbeitsgruppe Ideen & Innovationen

In Herbst beschloss die Geschäftsleitung die Einsetzung einer abteilungsübergreifenden Arbeitsgruppe, die sich um den kontinuierlichen Verbesserungsprozess und um Innovationsthemen kümmert. Damit wird ein zentrales Gefäss für die Koordination von Ideen, Innovationen, Hinweisen oder Reklamationen zu Prozessen, Abläufen oder Vorfällen geschaffen. Die Ideen und das Know-how der rund 240 Mitarbeitenden der AB sollen noch vermehrt genutzt werden. Gleichzeitig richtet die Arbeitsgruppe den Blick nach vorne, nimmt Trends frühzeitig auf, diskutiert diese und stösst bei Bedarf und Relevanz ein Projekt an.

 

Angebotsplanung

Die AB haben zu den weiteren Angebotsschritten auf nationaler Ebene Stellung genommen. Sie setzen sich weiterhin für die Umsetzung der Infrastrukturausbauten zwischen Frauenfeld und Wil zur Einführung des Viertelstundentakts ein. Die AB signalisierten dem BAV die Bereitschaft, bei der Konsolidierung des Angebotskonzepts 2035 und der Prüfung der Infrastrukturmassnahmen aktiv mitzuwirken. Die AB sind bei Änderungen am Knoten St.Gallen betroffen.

 

Weiterentwicklung der Zahnradbahnen

Generell
Die Appenzeller Bahnen sind gefordert, die Nachfrage auf den Zahnradbahnen zu erhöhen. Ziel ist die Verbesserung der Wirtschaftlichkeit und die Sicherstellung des Erhalts der drei Linien.

Rheineck–Walzenhausen (RhW)
Die Voraussetzungen sind mit der Beschaffung der automatisierten Zahnradbahn geschaffen. Diese ermöglicht die Ausdehnung der Betriebszeiten und den lückenlosen Halbstundentakt ohne wesentliche Mehrkosten. Die AB konnten mit Stadler Rail den Werkliefervertrag für das neue Fahrzeug unterzeichnen.

Rorschach–Heiden (RHB)
Die auf der Linie Rorschach–Heiden eingesetzten Fahrzeuge nähern sich dem Ende ihrer Lebensdauer. Im Hinblick auf die Ersatzbeschaffung erarbeiten die AB Varianten des zukünftigen Betriebskonzepts der RHB. Dazu werden verschiedene Möglichkeiten abgeklärt. Entscheide sind 2023 zu erwarten.

Altstätten–Gais (AG)
Die AB haben in Absprache mit dem Kanton St. Gallen und der Stadt Altstätten eine Machbarkeitsstudie für die Verlängerung der Strecke von Altstätten Stadt bis Altstätten SBB in Auftrag gegeben. Die Resultate werden im Frühsommer 2023 erwartet.

Die Altstätten-Gais-Bahn soll an Attraktivität gewinnen: Im März 2022 startete eine neu gegründete Arbeitsgruppe einen Strategieprozess. Vertreterinnen und Vertreter aus Politik, Tourismus, der Stiftung Historische Appenzeller Bahnen und der Appenzeller Bahnen erarbeiteten Möglichkeiten für die Steigerung der Fahrgastzahlen. Erste Ansätze sind ein Angebot für Schulklassen, der Ausbau von Mountainbike-Strecken und ein AG-Club. Bereits umgesetzt sind zwei neue Gruppenangebote, die die Geschichte, die Tradition und das Zugfahren optimal verbinden. Informationen zu den Gruppenangeboten sind zu finden unter: Geschichte & Tradition an der Linie Altstätten–Gais.

 

Anlässe lockten viele Fahrgäste an

Im Jahr 2022 erlebten Familien, Bahnfans, Musikbegeisterte und Bierliebhaber spezielle Anlässe bei und mit den Appenzeller Bahnen.

Am 12. Juni 2022 feierten die Appenzeller Bahnen mit anderen Bahn- und Busunternehmen aus der Ostschweiz «175 Jahre Eisenbahnen Schweiz». Am gemeinsamen Schauplatz mit der Südostbahn (SOB) in Herisau durften Kundinnen und Kunden, Anwohnerinnen und Anwohner und Gäste aus Nah und Fern in die Geschichte zurückreisen und Fahrten mit den nostalgischen Fahrzeugen geniessen. Am Märlitag vom 21. Mai 2022 reisten die Kinder mit den AB in Begleitung einer Märchenerzählerin nach Jakobsbad und verbrachten anschliessend erlebnisreiche Stunden in der Märliwelt vom Kronberg.

Im September führten die AB in Zusammenarbeit mit lokalen Kleinbrauereien die erste Thurgauer Bier-Zugfahrt durch. Angeboten wurde eine Bierdegustation entlang der Linie Frauenfeld–Wil. Rund 300 Gäste nahmen teil. Dieser Anlass wird auch im Jahr 2023 wieder durchgeführt.

 

Kampagnen

Gezielte Kampagnen im Jahr 2022 hoben die Vorzüge des öffentlichen Verkehrs hervor und schafften Anreize zum Umsteigen. Mit der Botschaft «Mehr sparen» gingen die AB während der Sommerzeit mit rekordhohen Benzinpreisen explizit die Zielgruppe Autofahrende an. Mit dieser Aktion konnten über 15'000 Klicks auf die Website generiert werden. Ein weiteres Angebot von Appenzellerland Tourismus AI, Park & Ride SBB und den AB ermöglicht das Gratisparkieren in der Sommer- und Herbstsaison am Bahnhof Gossau. Reisende in den Alpstein können so entspannt, ohne Stau und Parkplatzsuche, mit den AB anreisen.

 

Neues Kundenmagazin

Das Kundenmagazin «Unterwegs» ist im Dezember des Berichtsjahres mit einem neuen Layout und neuen Inhalten erschienen. Neu findet auch die Linie Frauenfeld–Wil in diesem Magazin Platz. Das Magazin erscheint im gleichen Format zweimal jährlich im Frühsommer und Ende Jahr. Neu finden Leserinnen und Leser auf der klappbaren Umschlagseite unsere Erlebniswelt samt Liniennetzplan und auf der vierten Seite eine Kolumne. Die Doppelseite in der Mitte ist in Kinderhand und lädt zum Rätseln und Entdecken ein.

Neu können Interessierte das Magazin «Unterwegs» über diesen Link abonnieren. Das Magazin erscheint zweimal jährlich als Print-Ausgabe. Es wird in den Zügen ausgehängt sowie an Interessierte per Post versendet.

 

AB-Familienwelt

Die Appenzeller Bahnen werden ihre Attraktivität für die Zielgruppe Familien und Kinder steigern. Dank vielen familienfreundlichen Attraktionen entlang der verschiedenen Bahnlinien haben die Appenzeller Bahnen beste Voraussetzungen, das Potential innerhalb der Zielgruppe weiter auszuschöpfen. Als Botschafterin dient künftig eine Appenzeller Sennenhündin als Maskottchen.

In den nächsten Jahren wird der Bläss die Appenzeller Bahnen als Botschafterin für die Familienwelt begleiten. Bei einem internen Namenswettbewerb haben sich die Mitarbeitenden für den Namen Abelina entschieden. Abelina wird im Zug, auf Werbematerialien, an Bahnhöfen, im Web und an vielen weiteren Orten in Erscheinung treten.

 

Silvia Bargähr

Silvia Bargähr

Leiterin Personal

 

Personal als eigene Abteilung

Mit dem Entscheid des Verwaltungsrats, den Fachbereich Personal per 1. Oktober 2022 als eigene Abteilung aufzuwerten und zu stärken, ging die Ausarbeitung der strategischen Personalthemen einher. Personalpolitik und -strategie der AB werden von verschiedenen Faktoren mitbeeinflusst: den Unternehmenszielen, dem Unternehmensleitbild, den Führungsgrundsätzen, der Unternehmenskultur, dem Markt, der Branche, der Konkurrenz und unseren Kundinnen und Kunden. Damit einher ging ein eigentlicher Rollenwandel. Die Kernaufgaben verschieben sich von der Administration hin zum Mitgestalten der Unternehmensstrategie.

 

Personalstrategie

Die AB haben eine Personalstrategie erarbeitet. Konkrete Handlungsfelder sind im Personalmanagement und im Personalmarketing mit dem Employer Branding (Arbeitgebermarke) bestimmt. Im Personalmanagement stehen organisatorische Anpassungen an, um die Strategie umsetzen zu können. Die Stärkung der Arbeitgebermarke ist auch als Massnahme gegen den Fachkräftemangel und zur Senkung der Fluktuationsrate zu verstehen.

Ein besonderes Augenmerk gilt der Personalentwicklung, den Aus- und Weiterbildungsmassnahmen, dem Leadership Management und dem betrieblichen Gesundheitsmanagement. Motivierte und gesunde Mitarbeitende haben für die AB hohe Priorität.

 

Personalentwicklung

Die AB legen sehr grossen Wert auf die Weiterentwicklung der Mitarbeitenden. Sie bieten interne wie externe Weiterbildungen auch in Zusammenarbeit mit Partnern an. Die internen Angebote in Form von Team- oder Kadertagungen, Leadership-Days, Informationsanlässen und Workshops erweitern nicht nur den geistigen Horizont, sondern fördern auch die bereichsübergreifende Zusammenarbeit. Sie verbessern das gegenseitige Verständnis, die Kommunikation und stärken die Unternehmenskultur. Ferner bilden die AB als Ausbildungsbetrieb Lernende als Gleisbauer/in, Gebäudereiniger/in und Fachmann/-frau öffentlicher Verkehr aus. Geplant ist die Grundbildung in weiteren Berufsgruppen, um so auch längerfristig dem Fachkräftemangel vorzubeugen und Abgänge zu ersetzen.

 

Begrüssungstag neue Mitarbeitende und mehr

Am 28. November 2022 konnten die AB wieder einen Begrüssungstag für neue Mitarbeitende durchführen. 28 Mitarbeitende haben sich an dieser Informationsveranstaltung versammelt, interessiert den Fachbeiträgen zugehört und ihre Fragen gestellt. Das gemeinsame Mittagessen mit den Geschäftsleitungsmitgliedern schätzten die neuen Mitarbeitenden sehr.

Das alljährliche Mitarbeiterfest fand am 23. September 2022 statt. Nach einer Führung durch die Grossbaustelle Servicezentrum in Appenzell wurden in einem Festzelt bei der Baustelle kulinarische, aber auch akrobatische Höhepunkte der Herianos gemeinsam erlebt und genossen.

Im November 2022 durften wiederum wissensdurstige Kinder am nationalen Zukunftstag ihren Eltern oder Bekannten im AB-Arbeitsalltag über die Schulter schauen.

 

Personalbestand

Am 31. Dezember 2022 waren 236 Mitarbeitende bei den AB angestellt und haben mit ihrem grossen Engagement zum Erfolg des Unternehmens beigetragen. Der Frauenanteil lag bei 19.5 %.

 

Dienstjubiläen

Wir freuten uns über 30 Dienstjubiläen im Jahr 2022.

 

Thomas Halter

Thomas Halter

Leiter Kundendienst/Betrieb

 

Aus Zugpersonal und Verkauf wird Kundendienst

Während 33 Jahren arbeitete Daniel Koller bei den Appenzeller Bahnen. Er führte das Zugpersonal als deren Leiter. In dieser Zeit führte er die Stichkontrollen ein, organsierte unzählige Olma-Einsätze und sorgte für einen einwandfreien Kundendienst. Seine Frau Yvonne arbeitete ebenfalls 27 Jahre im Kundendienst der AB. Yvonne und Daniel Koller schmückten und begleiteten jedes Jahr während der Adventszeit den Bistrowagen weihnächtlich und schenkten den Fahrgästen Punsch aus. Zusammen gingen sie Ende Februar 2022 in die vorzeitige Pension.

Nach 29 Jahren bei den AB, liess sich Rita Allenspach, Teamleiterin Verkauf, pensionieren. Sie arbeitete seit ihrer Lehrzeit bei den Appenzeller Bahnen und führte den Verkauf mit den Verkaufsstellen Appenzell und Heiden als Leiterin des Verkaufsteams. Täglich legte sie sehr grossen Wert auf eine kompetente und herzliche Kundenbetreuung.

Für die langjährige Firmentreue und den engagierten Einsatz bedanken sich die AB herzlich bei Daniel und Yvonne Koller und Rita Allenspach. Sie haben die Gastgeberrolle mit viel Herzblut gelebt. Für die wohlverdiente Zeit als Pensionäre wünschen ihnen die AB gute Gesundheit, viel Freude sowie zahlreiche Momente des Geniessens.

Diese personellen Änderungen nahmen die AB zum Anlass, um die Bereiche Zugpersonal und Verkauf zu einem Bereich Kundendienst zusammenzuführen. Dabei konnte aus mehreren internen und externen Bewerbern Daniel Schmid als neuer Teamleiter Kundendienst rekrutiert werden. Daniel Schmid ist seit sechs Jahren bei den AB tätig.

 

Betriebsführung

Die Betriebsführung sorgte das ganze Jahr für einen zuverlässigen und pünktlichen Betrieb. Herausfordernd sind dabei immer wieder die Hauptverkehrszeiten, insbesondere wenn in der Stadt St. Gallen der Verkehr aufgrund des hohen Verkehrsvolumens durch Baustellen und Verkehrsunfälle auf Stadtautobahn beeinträchtigt ist. Dennoch ist die Pünktlichkeit der Züge mit über 97% sehr gut.

Baustellen und Streckensperrungen, aber auch Grossanlässe wie das Nordostschweizer Jodlerfest, forderten die Planung und Disposition. Im Vergleich zu den Vorjahren waren weniger unterjährige Fahrplanwechsel zu planen. Es gelang, die Anlässe mit hoher Zuverlässigkeit zu bewältigen.

 

Digitalisierung in der Bahnproduktion

Die AB sind in der Digitalisierung der Bahnproduktion weit fortgeschritten. Die Fahrplan-, Dispositions- und Kundeninformationssysteme der AB genügen den Anforderungen an moderne Systeme. Die AB haben ihre eigene Systemlandkarte weiterentwickelt und mit Systemen auf nationaler Ebene vernetzt. Damit stellen sie eine durchgehende Kundeninformation sicher.

 

Stabsübung

Am 14. November 2022 nahmen die AB an einer Stabsübung mit den Blaulichtorganisation der Stadt St. Gallen teil. Beübt wurde ein Ereignis im Ruckhaldetunnel. Die Lerneffekte wurden von den Beteiligten aufgenommen und ihren Prozessen eingepflegt. Eine Volltruppenübung mit dem Aufbieten des Krisenstabs erfolgt im Jahr 2023.

 

Ausbildung und Weiterbildungstage

In allen Fachbereichen der Abteilung Kundendienst/ Betrieb konnten erfolgreich mehrere Rekrutierungen vorgenommen werden. Im Bereich des Lokpersonals bildeten die AB zehn neue Mitarbeitende nach dem überarbeiteten Ausbildungsprozess mit den RAILplus- Unterlagen aus. Bei allen Berufsgruppen führten die AB zwei Weiterbildungstage durch.

 

Wechsel PubliCar per Fahrplanwechsel 2023

Seit 2010 befindet sich die telefonische Reservationszentrale des PubliCars Appenzell in der Betriebszentrale der Appenzeller Bahnen in St. Gallen. PostAuto hat das System von Grund auf erneuert. Das ermöglicht Kundinnen und Kunden, eine Fahrt über die App zu buchen. Auf diesen Zeitpunkt konnten die AB zusätzlich die Region Thusis zur Bewirtschaftung übernehmen. In den nächsten Jahren werden schweizweit weitere zehn Gebiete dazukommen. PostAuto hat sich darum für eine Zentralisierung entschieden und den Auftrag auf den Fahrplanwechsel 2023 einem Call Center mit Standort in Basel erteilt.

 

Grossanlass Jodlerfest

Anfang Juli fand in Appenzell das Nordostschweizerische Jodlerfest (NOSJF) statt. Insgesamt waren über das Wochenende rund 45'000 Besucherinnen und Besucher vor Ort. Die Appenzeller Bahnen setzten diverse Extrazüge ein und verstärkten zahlreiche Regelzüge. Um dies betrieblich zu bewältigen, fuhren die AB einen ausserordentlichen Fahrplan. Die Anzahl Besucherinnen und Besucher in den Zügen verdeutlichte die Bedeutung des öffentlichen Verkehrs bei Grossanlässen: Mit 15'000 Anreisenden auf den Linien St. Gallen–Appenzell und Gossau–Appenzell über das ganze Wochenende sind ein Drittel aller Besucherinnen und Besucher mit den Appenzeller Bahnen angereist. Es ist allen involvierten Mitarbeitenden zu verdanken, dass das reibungslos und ohne Zwischenfälle über die Bühne ging.

 

Qualität

Kundinnen und Kunden sind mit der AB-Qualität zufrieden, was die standardisierten Zahlen gemäss QMS RPV-Erhebungen zeigen. Die Gesamtqualität im Zug und an der Haltestelle ist durchwegs gut. Sie konnte in den letzten Jahren noch gesteigert werden. Damit attestieren Kundinnen und Kunden den AB saubere und pünktlich verkehrende Züge mit einem guten Kundeninformationssystem. Von 1000 gefahrenen Zügen erreichten 975 Züge ihr Ziel mit einer Verspätung von weniger als drei Minuten.

 

Roland Steingruber

Roland Steingruber

Leiter Infrastruktur

 

Führung

Dank einer Verkleinerung und im Gegenzug eine Intensivierung der Zusammenarbeit im Leitungsteam gelang es, dieses zu stärken. Im Leitungsteam Infrastruktur vertreten sind der Abteilungsleiter, die Leiter Fahrbahn, Elektroanlagen, Kunstbauten und Projekte sowie die Führungsunterstützung. Der Sicherheitsbeauftragte für Arbeiten im Gleisbereich nimmt an den Sitzungen situativ teil. Die Besetzung verschiedener Stellen gestaltete sich aufgrund der Marktsituation sehr schwierig. So waren die Funktionen Führungsunterstützung, Projektleiter Kunstbauten und zwei Projektleiter im Team Projekte vakant. Trotzdem gelang es, diverse wichtige Projekte umzusetzen oder in der Projektierung weiter zu bearbeiten.

Die AB bedanken sich beim Bundesamt für Verkehr für die gute Zusammenarbeit. Diese verbesserte sich im Bereich der Baubewilligungen stark. Die Kommunikation ist offener, der Umgang freundlicher und die Termine planbarer. Der positive Einfluss dieser Entwicklung führt zu einem spürbar besseren Arbeitsklima bei den Projektleiterinnen und Projektleitern.

 

Projekte

Nebst vielen kleineren und mittleren Umbauten realisierten die AB im Herbst zwischen Steigbach und Gais den Neubau der Kreuzungsstelle Eggli, den BehiG-Umbau Steigbach und drei Fahrbahnerneuerungen. Die Arbeiten konnten termingerecht und in guter Qualität abgeschlossen werden. Die Dauer der für einen zügigen Bau notwendigen Streckensperrung haben die AB auf das Minimum beschränkt. Dies erforderte eine minutiöse Planung und eng getaktete Terminpläne. Dank dem ausserordentlichen Einsatz aller Beteiligten und dem Wetterglück konnte die Strecke rechtzeitig für den Betrieb frei gegeben werden.

Die Arbeiten am neuen Servicezentrum in Appenzell starteten mit dem Bau der neuen Einmündungsstrasse und des Bahnübergangs. Mit dem Spatenstich im Juli erfolgten die ersten Tiefbauarbeiten. Die Arbeiten schreiten gemäss Terminprogramm voran; die Eröffnung ist im Frühjahr 2025 geplant.

Die Projekte auf der Strecke Notkersegg–Speicher werden konkretisiert. Die Aufteilung erfolgt in einem ersten Schritt in die Teilprojekte Neubau Doppelspur Notkersegg, Gleisgeometrie Schwarzer Bären–Rank und Neubaustrecke Vögelinsegg (Tunnel). Die AB erteilten das Mandat für die Gesamtprojektleitung.

Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger in der Gemeinde Teufen haben dem Gemeinderat den Auftrag erteilt, als Alternative zur Doppelspur ein Auflageprojekt für einen Einspurtunnel mit vorangehender Kreuzungsstelle auszuarbeiten. Die AB unterstützen die Gemeinde Teufen bei den erforderlichen Arbeiten.

 

Umsetzung BehiG

Die Umsetzung des Behindertengleichstellungsgesetzes (BehiG) schreitet zügig voran. So wurden im Berichtsjahr die Haltestellen Appenzell und Steigbach realisiert. Die Umbauten Sandbüchel, Gais, Speicher und Trogen haben die AB dem BAV zur Bewilligung eingereicht. Das BAV bewilligte die Umbauprojekte Zürchersmühle und Urnäsch, welche 2023 umgesetzt werden.

 

Energie

Die Energieversorgung erforderte im Berichtsjahr grösste Aufmerksamkeit. Die AB haben in ihrem Einflussbereich verschiedene Massnahmen umgesetzt, um den Energieverbrauch zu senken und die Energiekapazitäten zu erhöhen. Die AB waren eine der ersten Bahnen in der Schweiz, die sich der Energiespar-Alliance angeschlossen haben. Durch die geschickte Anwendung von Technologien haben die AB bedarfsgerechte Perronbeleuchtungen umgesetzt und die Rückspeisung von Bremsenergie ins Netz optimiert. Mit dem installierten Wechselrichter Bavaria, St. Gallen, gewinnen die AB elektrische Energie im Umfang von 550 MWh pro Jahr zurück. Das entspricht dem Verbrauch von 250 Ein-Personenhaushalten. Sie decken damit den Strombedarf des ganzen Personals selber ab. Auch die Photovoltaikanlage in Walzenhausen produziert Energie, rund 23 MWh pro Jahr.

 

Netzzustand

Dank den umgesetzten Investitionen und den planmässigen Unterhaltsarbeiten verbesserten die AB den Netzzustand auch 2022 nochmals. Einzelheiten sind im jährlichen Netzzustandsbericht festgehalten.

 

Dominic Graber

Dominic Graber

Leiter Rollmaterial/Werkstätten

 

Projekt autonomer Betrieb Zahnradbahn Rheineck–Walzenhausen (RhW)

Die Bahnverbindung Rheineck–Walzenhausen besteht seit 1896. Seit 1958 ist das heutige Fahrzeug in Betrieb. Es befindet sich am Ende seiner Lebensdauer. Die Appenzeller Bahnen nutzen die Gelegenheit dieser Erneuerung, um zusammen mit der Industrie ein innovatives und bisher einmaliges Projekt umzusetzen. Die zukünftige Bahn soll vollautomatisch und fahrerlos betrieben werden. Das neue Fahrzeug der Linie Rheineck–Walzenhausen ist damit die erste vollautomatisierte Überland-Adhäsions- und Zahnradbahn der Welt. Ende September 2022 haben die Appenzeller Bahnen nach Vorliegen der Finanzierungsgenehmigung von Bund und Kantonen den Werklieferungsvertrag mit Stadler Signalling AG und Stadler Bussnang AG unterzeichnet. Dieser Vertrag umfasst Entwicklung, Bau und Lieferung des Fahrzeugs und der streckenseitigen Ausrüstung, die für den führerlosen Betrieb benötigt werden. Die Sicherheitsvorkehrungen am Fahrzeug, an den Haltestellen und entlang der Strecke inklusive Bahnübergänge wurden auf Basis von Risikobetrachtungen definiert. Der Fokus liegt aktuell auf der detaillierten Ermittlung der infrastrukturseitigen Sanierungs- und Ausbaumassnahmen. Ziel ist die Betriebsaufnahme ab 2027.

 

Ausrüstung Steuerwagen der Linie Altstätten–Gais mit ZSI 127 Migration (RhW)

Zur Verhinderung von Abfahrten bei Halt zeigenden Signalen und zur Überwachung der Einhaltung der Bremskurven rüsteten die Mitarbeitenden der Werkstatt Gais die Steuerwagen ABt 116 und 117 mit dem Zugsicherungssystem ZSI 127 Migration aus. Damit konnte die Ausrüstung der Meterspurfahrzeuge mit ZSI 127 Migration abgeschlossen werden, die im Jahr 2014 mit den Fahrzeugen der Linie Frauenfeld–Wil startete.

 

Ersatz Kundeninformationssystem

Die AB haben aus Altersgründen das Kundeninformationssystem der Fahrzeuge BDeh 3/6 Nr. 25 (Linie Rorschach–Heiden), BDeh 4/4 Nr. 16 und 17 und ABt 116 und 117 (Linie Altstätten–Gais) ersetzt. Damit wird auch die Zuverlässigkeit und Verfügbarkeit verbessert.

 

Neue Flachwagen für Baudienst

Im November 2022 lieferte PVF Trade s.r.o. den ersten der vier Flachwagen mit einer pandemiebedingten Verzögerung von knapp zwei Jahren. Nach der Inbetriebsetzung, den Typentests und dem Vorliegen der Betriebsbewilligung kommen die Fahrzeuge hauptsächlich für den Transport von Schienen, Schwellen und Fahrleitungsmasten zur Anwendung. Bei Bedarf folgt der Einsatz in Kombination mit den Schienenverladeeinheiten.

 

Ausflug des Triebwagens 25 der Linie Rorschach–Heiden nach Herisau

Aufgrund von Flachstellen bestand im Mai 2022 plötzlich dringender Bedarf, die Räder des Triebwagens BDeh 3/6 Nr. 25 zu überdrehen. Verdankenswerterweise zeigte sich die Südostbahn kurzerhand bereit, die Dreharbeiten in ihrer Werkstatt in Herisau durchzuführen. Die Überführungsfahrt auf der Schiene war eine kleine Sensation, war das Fahrzeug doch erstmals auf der Strecke Rorschach–Herisau unterwegs. Die nötige Bewilligung des BAV für diese Überführungsfahrt erfolgte innerhalb weniger Stunden nach Einreichung des Gesuchs.

 

Vermietung mobile Radsatzbearbeitungsmaschine

Der Werkstattumbau bei der Rhätischen Bahn in Landquart zieht Einschränkungen der Zugänglichkeit der Unterflurdrehbank nach sich. Um das Reprofilieren der Fahrzeugräder dennoch zu gewährleisten, unterstützen die Appenzeller Bahnen die Rhätische Bahn in den Jahren 2022 und 2023, indem die AB ihre mobile Radsatzbearbeitungsmaschine monatsweise an sie vermietet.

 

Neue Leiterin Werkstatt Gais

Erstmals in der 147-jährigen Geschichte der Appenzeller Bahnen wird eine Werkstatt durch eine Frau geführt. Per 21. November 2022 übernahm Carmen Sieber Wirth die Leitung der Werkstatt Gais. Bis zu diesem Zeitpunkt war sie als Teamleiterin Lokpersonal tätig. Bei ihrem Eintritt im Jahr 2000 war sie bereits die erste Lokführerin der Appenzeller Bahnen. Wir danken an dieser Stelle Martin Hanselmann, der die Werkstatt seit 2016 führte, für seinen tollen Einsatz. Er hat insbesondere bei der Inbetriebnahme der neuen Fahrzeugflotten Tango und Walzer massgeblich mitgearbeitet und zur erfolgreichen Inbetriebsetzung beigetragen. Er ist nun als Projektleiter Rollmaterial tätig.

 

Erfreuliches Ergebnis der AB-AutoGarage

Erneut durfte sich die AB-AutoGarage im Jahr 2022 einer guten Auftragslage erfreuen. Das zeigt sich im erfreulichen Jahresergebnis dieses Nebengeschäfts. Die Umsätze sind gegenüber dem Vorjahr gestiegen.